Entstehungsgeschichte
Eine Idee entsteht.
Ein Kuriosum unter den Kruter Vereinen ist der Harrersdorfer Taschenfeitel Klub, kurz: HTFK. Bei verschiedenen Gesprächen im Gasthaus Schlifelner gelangten einige Gäste zu der Ansicht, dass im Ortsteil Harrersdorf etwas mehr für den „Zusammenhalt“ getan werden müsste.
Die Idee wird realisiert.
Aus einer Laune heraus, und weil es schon Personen gab, die mit „solchen Dingen“ Erfahrung hatten, wurde am 21. Juli 1996 ein „Taschenfeitel Klub“ gegründet. Klub deshalb, weil diese private Vereinigung bis dato nicht dem Vereinsgesetz unterliegt. Sowohl die Gründer bzw. die Ideenlieferanten Leopold Schweng oder Walter Heger, als auch die freiwillig beitretenden Mitglieder der ersten Stunde wünschten dies so. Trotzdem ist der Klub vereinsmäßig strukturiert und aufgebaut. Als Vereinslokal wurde das Gasthaus Schlifelner gewählt, zwar nicht in Harrersdorf, jedoch wenigstens an der Grenze.
Mitglieder wurden angeworben.
Ein Großteil der heutigen Mitglieder stammt aus dem Sportfach, aus dem an Fußball, Tennis und Laufen interessiertem Lager, entweder aktiv oder nur Zuseher. Ansonsten repräsentieren sie einen kleinen Querschnitt der Ortsbevölkerung, die jetzt in einer kleinen Gruppe zwanglos etwas tun und sich bewegen können. Sie stammen auch nicht nur aus Harrersdorf, sondern aus allen Ortsteilen der Marktgemeinde, manche sogar von auswärts.
Bei einer ersten Sitzung der Protagonisten wurden Heger Walter (Obmann), Schweng Leopold (Obmannstv.), Koch Friedrich (Kassier), Kraup Helmut (Kassierstv.), Schweng Franz (Schriftführer), Winter Christian (Schriftführerstv.) als Klub-Vorstand gewählt. Mit 2001 gab es eine kleine Umstrukturierung: Als neuer Obmannstv. kam Böhm Johannes und der Kassierstv. wurde durch Schulz Franz ersetzt. Ansonsten umfasst der Klub derzeit (Jänner 2004) 52 Mitglieder, wobei es Bestrebungen gibt, diese Anzahl zumindest nicht mehr weiter zu erhöhen, wenn nicht zu verringern. Die einzige Vereinigung im Weinviertel, die an einer Erhöhung der Mitgliederanzahl nicht interessiert ist. Eine Aufnahme kann nur durch einen Antrag des Vorstandes an die Jahreshauptversammlung und nach dessen Zustimmung erfolgen. Unter den Mitgliedern befinden sich 6 Frauen, die besonders bei den diversen Veranstaltungen des Klubs gefragt sind und diese auch souverän leiten.
Eine Besonderheit dieses exklusiven Klubs ist die Ehrenmitgliedschaft des Ex-NÖ. Landtags - abgeordneten Hiller Franz und des Terrier Hundes Jolly. Die zweite Besonderheit sind seine Statuten. In ihnen ist über den Namen des Klubs exakt eines geregelt: Die immerwährende Präsenz des Taschenfeitels: Bei der Aufnahme in den Klub wird dem neuen Mitglied ein Taschenfeitel mit bestimmten Aussehen und bestimmter Farbe übergeben. Der Feitl stammt aus einer Werkstatt in Trattenbach, wo er in alten Familienbetrieben hergestellt wurde. Nur Messer mit einem Rundknauf als Griffabschluss und einem in die Klinge eingestanzten Gewehr sind zugelassen. Diesen persönlichen Feitl hat das Mitglied wie seinen Augapfel zu hüten und immer bei sich zu haben (Für das Taschenmesser muss ein Kostenersatz geleistet werden, der bei einem etwaigen Austritt zu Gunsten des Klubs verfällt).
Einnahmequellen.
Denn eine wichtige Einnahmensquelle des Klubs, neben dem Jahresmitgliedsbeitrag ist es eben, diesen Feitl immer bei sich haben! Jedes Mitglied kann jedes andere Mitglied täglich an jedem Platz innerhalb des Marktgemeindegebietes nach genauen Richtlinien auf diese Bestimmung hin kontrollieren. Hat der Kontrollierte seinen Feitl nicht dabei, wird pro anwesenden Mitglied 1 € fällig. Dies kann bei Veranstaltungen ganz schön teuer werden, wobei eine „Feitlkontrolle“ während religiöser Veranstaltungen nicht gestattet ist. Diese Kontrollen machen auch die Würze im Klubleben aus. Aus den Einnahmen kann das Klubgeschehen weitestgehend finanziert werden.